In der Welt der Hundeernährung gibt es eine ständige Debatte über die beste Fütterungsmethode für unsere vierbeinigen Freunde. Während viele Hundebesitzer mit extrudiertem Trockenfutter vertraut sind, gewinnt eine Alternative zunehmend an Beliebtheit: das kaltgepresste Hundefutter. Doch was genau verbirgt sich hinter diesem Begriff, und warum könnte es eine schmackhafte und gesunde Wahl für Ihren Hund sein? Wir tauchen tief in die Materie ein und beleuchten die Vorzüge dieser schonenden Herstellungsweise.
Warum kaltgepresstes Hundefutter eine Überlegung wert ist
Die Art und Weise, wie Hundefutter hergestellt wird, hat einen entscheidenden Einfluss auf die Nährstoffdichte und Verdaulichkeit. Kaltgepresstes Hundefutter unterscheidet sich hier fundamental vom herkömmlichen extrudierten Futter. Die Vorteile liegen auf der Hand:
- Schonende Verarbeitung: Bei der Kaltpressung werden die Zutaten bei niedrigeren Temperaturen (oft unter 70°C) verarbeitet. Dies schützt hitzeempfindliche Nährstoffe wie Vitamine, Enzyme und essenzielle Fettsäuren besser vor Zerstörung.
- Hohe Bioverfügbarkeit: Durch die schonende Herstellung bleiben die natürlichen Strukturen der Rohstoffe erhalten, was eine bessere Aufnahme und Verwertung der Nährstoffe durch den Organismus des Hundes ermöglichen kann.
- Niedrige Quellfähigkeit: Kaltgepresste Pellets quellen im Magen des Hundes nicht so stark auf wie extrudierte Produkte. Stattdessen zerfallen sie langsam, was das Risiko einer Magendrehung bei prädisponierten Hunderassen potenziell minimieren kann.
- Natürlicher Geschmack und Geruch: Da die Zutaten weniger stark erhitzt werden, bleiben die natürlichen Aromen besser erhalten, was das kaltgepresste Hundefutter oft schmackhafter für Hunde macht.
- Bessere Verdaulichkeit: Die intakte Nährstoffstruktur kann zu einer besseren Verdauung und einer geringeren Kotmenge führen, was ein Zeichen für eine gute Nährstoffverwertung ist.
Die Wahl des richtigen Futters ist eine der wichtigsten Entscheidungen für das Wohlbefinden und die Gesundheit Ihres Haustieres. Kaltgepresstes Hundefutter bietet hier eine interessante Option, die es genauer zu betrachten gilt.
Die Kernprinzipien der Kaltpressung: Einblicke in den Herstellungsprozess
Das Geheimnis von kaltgepresstem Hundefutter liegt im Produktionsverfahren. Im Gegensatz zur Extrusion, bei der die Zutaten unter hohem Druck und bei Temperaturen von bis zu 200°C durch eine Düse gepresst werden, verläuft die Kaltpressung deutlich materialschonender.
- Vorbereitung der Rohstoffe: Hochwertige, in der Regel naturbelassene Rohstoffe wie Fleischmehl, Gemüse, Obst, Öle und Kräuter werden fein gemahlen und sorgfältig miteinander vermischt.
- Schonende Vermischung: Die Mischung wird ohne hohe Hitzezufuhr homogenisiert, sodass die empfindlichen Inhaltsstoffe nicht beschädigt werden.
- Kaltpressung: Die vorbereitete Masse wird unter relativ geringem Druck und bei moderaten Temperaturen (üblicherweise zwischen 40°C und 70°C) durch spezielle Matrizen gepresst, wodurch die charakteristischen Pellets entstehen.
- Abkühlung und Verpackung: Nach der Pressung werden die Pellets langsam abgekühlt und anschließend verpackt.
Dieses Verfahren stellt sicher, dass Vitamine, Mineralien und sekundäre Pflanzenstoffe weitgehend erhalten bleiben. Dies ist ein entscheidender Vorteil, da traditionelle Herstellungsverfahren oft zu einem erheblichen Verlust dieser wichtigen Mikronährstoffe führen können.
„Die Kaltpressung ist eine Methode, bei der die Zutaten unter niedrigen Temperaturen und geringem Druck verarbeitet werden, was dazu beitragen kann, die empfindlichen Nährstoffe in den Rohstoffen zu erhalten.“ – Haustiermagazin.com
Kaltgepresstes Hundefutter im Vergleich: Top-Marken und ihre Besonderheiten
Der Markt für kaltgepresstes Hundefutter wächst stetig, und eine Reihe von Herstellern hat sich auf diese Fütterungsform spezialisiert. Zwei der bekanntesten und oft empfohlenen Marken sind Markus-Mühle und Luposan, aber auch andere Anbieter etablieren sich zunehmend.
Markus-Mühle: NaturNah und weitere Sorten
Markus-Mühle gilt als Pionier im Bereich des kaltgepressten Hundefutters. Ihr bekanntestes Produkt, das NaturNah Hundefutter, setzt auf eine naturnahe Rezeptur mit hohem Fleischanteil und sorgfältig ausgewählten pflanzlichen Komponenten. Die Marke legt großen Wert auf natürliche Zutaten und verzichtet auf künstliche Zusatzstoffe, Farb-, Aroma- und Konservierungsstoffe. Die Pellets sind so konzipiert, dass sie im Magen zerfallen und nicht aufquellen.

Luposan: Sensible Rezepturen für jeden Bedarf
Luposan bietet ebenfalls eine breite Palette an kaltgepresstem Hundefutter an, viele davon sind speziell auf die Bedürfnisse sensibler Hunde abgestimmt. Produkte wie “Luposan Sport” oder “Luposan Geflügel & Reis” werden oft für ihre hohe Akzeptanz und gute Verträglichkeit gelobt. Auch hier stehen die schonende Herstellung und die Verwendung hochwertiger, naturbelassener Zutaten im Vordergrund, um eine optimale Versorgung mit allen notwendigen Nährstoffen sicherzustellen.
Weitere Anbieter und worauf Sie achten sollten
Neben Markus-Mühle und Luposan gibt es weitere Marken, die kaltgepresstes Hundefutter anbieten. Beim Kauf sollten Sie stets die Zutatenliste genau prüfen. Achten Sie auf:
- Offene Deklaration: Alle Inhaltsstoffe sollten klar benannt sein, ohne vage Sammelbegriffe.
- Hoher Fleischanteil: Fleisch sollte an erster Stelle der Zutatenliste stehen.
- Qualität der Kohlenhydratquellen: Vollwertige Kohlenhydratquellen wie Kartoffeln, Reis oder Mais sind zu bevorzugen.
- Verzicht auf Füllstoffe und künstliche Zusätze: Zucker, künstliche Konservierungs-, Farb- und Aromastoffe haben in hochwertigem Hundefutter nichts verloren.
Historisch gesehen hat sich das Verständnis für Tierernährung enorm weiterentwickelt. Während in den 1950er Jahren die Tierfutterindustrie noch in den Kinderschuhen steckte und oft Abfälle verarbeitete, steht heute die bedarfsgerechte und naturnahe Fütterung im Vordergrund. Die Kaltpressung ist ein Resultat dieser Entwicklung hin zu mehr Qualität und Schonung der Rohstoffe.

Experten-Tipps und Best Practices für die Fütterung
Die Umstellung auf kaltgepresstes Hundefutter erfordert oft eine schrittweise Anpassung, da der Verdauungstrakt des Hundes Zeit braucht, sich an die neue Futterstruktur zu gewöhnen. Hier sind einige Tipps, um den Übergang so reibungslos wie möglich zu gestalten:
- Langsame Umstellung: Beginnen Sie damit, eine kleine Menge des neuen Futters unter das alte zu mischen und erhöhen Sie den Anteil über einen Zeitraum von 7-10 Tagen.
- Fütterungsmenge anpassen: Kaltgepresstes Hundefutter kann Sättigung und Nährstoffdichte anders beeinflussen als extrudiertes Futter. Kontrollieren Sie die empfohlene Fütterungsmenge auf der Verpackung und passen Sie diese bei Bedarf an die Aktivität und das Gewicht Ihres Hundes an.
- Ausreichend Wasser: Stellen Sie immer sicher, dass Ihrem Hund genügend frisches Wasser zur Verfügung steht. Auch wenn kaltgepresstes Futter nicht so stark quellt, ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr wichtig.
- Beobachten Sie Ihren Hund: Achten Sie auf Veränderungen in der Verdauung (Kotkonsistenz), dem Fellzustand und dem Energielevel. Eine positive Veränderung deutet darauf hin, dass das kaltgepresste Hundefutter gut vertragen wird.
- Lagerung: Lagern Sie kaltgepresstes Hundefutter kühl und trocken, um die Haltbarkeit und Qualität der empfindlichen Nährstoffe zu gewährleisten. Schließen Sie die Verpackung nach Gebrauch stets gut.
Die Entscheidung für kaltgepresstes Hundefutter kann eine hervorragende Wahl für die Gesundheit und Vitalität Ihres Hundes sein. Informieren Sie sich gründlich und wählen Sie ein Produkt, das optimal zu den individuellen Bedürfnissen Ihres Vierbeiners passt.
