Jeder Hundebesitzer kennt es: Der geliebte Vierbeiner hat plötzlich Durchfall. Das kann beunruhigend sein und wir fragen uns sofort: was hilft bei Durchfall beim Hund? Während gelegentlicher Durchfall oft harmlos ist und schnell abklingt, kann er in manchen Fällen ein Anzeichen für ernstere Probleme sein. Dieser Ratgeber soll Ihnen als erste Hilfe dienen, wenn Ihr Hund Durchfall hat, und aufzeigen, welche Maßnahmen Sie ergreifen können, um Ihrem Tier schnell Linderung zu verschaffen und wann der Gang zum Tierarzt unumgänglich ist.
Warum schnelle Hilfe bei Durchfall beim Hund so wichtig ist
Durchfall bei Hunden ist nicht nur unangenehm für das Tier, sondern kann, insbesondere wenn er länger anhält, zu Dehydration und einem Verlust wichtiger Elektrolyte führen. Ein junger Welpe oder ein alter Hund ist hier besonders gefährdet. Schnelles und korrektes Handeln ist daher entscheidend für das Wohlbefinden Ihres Hundes.
- Verhinderung von Dehydration: Der Hauptgrund für schnelles Handeln. Durch den hohen Flüssigkeitsverlust kann es schnell kritisch werden.
- Wiederherstellung des Elektrolythaushalts: Wichtige Mineralien gehen verloren und müssen ersetzt werden, um Kreislaufprobleme zu vermeiden.
- Linderung der Beschwerden: Ihr Hund leidet und eine schnelle Reaktion kann ihm Erleichterung verschaffen.
- Erkennung ernsterer Ursachen: Manchmal ist Durchfall ein Symptom für eine zugrunde liegende Erkrankung, die frühzeitig erkannt werden sollte.
Erste Maßnahmen: Was tun, wenn Ihr Hund Durchfall hat?
Bevor Sie zu spezieller Schonkost greifen, gibt es einige wichtige erste Schritte, die Sie beachten sollten, wenn Sie sich fragen, was hilft bei Durchfall beim Hund.
- Flüssigkeitszufuhr sicherstellen: Bieten Sie Ihrem Hund stets frisches Wasser an. Eine leichte Hühnerbrühe (ohne Salz und Gewürze) kann ebenfalls helfen, den Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt wiederherzustellen.
- Futterkarenz (Fasten): Bei akutem, unkompliziertem Durchfall kann eine Fastenzeit von 12 bis 24 Stunden für erwachsene Hunde helfen, den Darm zu beruhigen. Welpen oder sehr kleine Hunde sollten nicht länger hungern.
- Beobachtung des Hundes: Achten Sie auf weitere Symptome wie Erbrechen, Lethargie, Fieber oder Blut im Stuhl. Diese sind Warnsignale, die einen Tierarztbesuch erfordern.
- Zugang zu Fremdkörpern prüfen: Hat Ihr Hund etwas Ungewöhnliches gefressen? Manchmal ist die Ursache so einfach.
Es ist ein bekanntes Phänomen, dass Hunde schon seit Jahrtausenden bei Verdauungsbeschwerden instinktiv Gräser fressen oder eine Futterpause einlegen, um ihren Magen-Darm-Trakt zu entlasten. Dies zeigt, wie wichtig es ist, dem Körper auch die Möglichkeit zur Selbstheilung zu geben.
Schonkost für Hunde bei Durchfall: Bewährte Rezepte
Nach einer eventuellen Fastenzeit ist es entscheidend, den Darm langsam und schonend wieder an feste Nahrung zu gewöhnen. Hier sind einige bewährte Schonkost-Rezepte, die helfen können, wenn Ihr Hund Durchfall hat:
1. Die Morosche Karottensuppe
Die Morosche Karottensuppe ist ein Klassiker, wenn es darum geht, was hilft bei Durchfall beim Hund. Sie wurde Anfang des 20. Jahrhunderts vom Kinderarzt Ernst Moro entwickelt und hat sich auch bei Hunden bewährt.
Zubereitung:
- Etwa 500g Karotten schälen und in kleine Stücke schneiden.
- Mit ca. 1 Liter Wasser für mindestens 1,5 bis 2 Stunden kochen, bis sie sehr weich sind.
- Die gekochten Karotten pürieren (oder durchsieben) und dabei das Kochwasser auffangen.
- Die pürierten Karotten mit dem Kochwasser wieder auf 1 Liter auffüllen.
- Einen gestrichenen Teelöffel Salz hinzufügen (wichtig für den Elektrolythaushalt).
Die Suppe kann in kleinen Portionen mehrmals täglich an den Hund verfüttert werden. Die Oligosaccharide, die sich beim langen Kochen bilden, blockieren die Rezeptoren im Darm von Durchfallkeimen und verhindern so deren Anhaftung.

2. Gekochtes Hühnchen mit Reis
Eine weitere gängige Schonkost ist eine Mischung aus gekochtem Hühnchen und Reis. Beide Zutaten sind leicht verdaulich und belasten den Darm nicht.
Zubereitung:
- Hühnerbrust (ohne Haut und Knochen) kochen, bis sie gar ist.
- Den Reis (am besten weißer Reis) sehr weich kochen. Das Verhältnis sollte etwa 1 Teil Reis zu 2 Teilen Wasser sein.
- Das gekochte Hühnchen in kleine Stücke zupfen oder schneiden.
- Mischen Sie etwa ein Drittel Hühnchen mit zwei Dritteln Reis.
- Füttern Sie kleine Portionen mehrmals täglich.
3. Hüttenkäse oder Magerquark
Hüttenkäse oder Magerquark sind ebenfalls leicht verdaulich und können zur Beruhigung des Magens beitragen. Sie enthalten wertvolle Proteine und sind vergleichsweise fettarm. Man kann sie pur anbieten oder in kleinen Mengen zur Moroschen Karottensuppe oder zum Hühnchen-Reis-Gemisch hinzufügen.
“Der Darm ist das zweite Gehirn des Hundes. Seine Gesundheit ist fundamental für das gesamte Wohlbefinden und Immunsystem des Tieres.” – Dr. Karen Becker, bekannte Tierärztin und ganzheitliche Gesundheitsexpertin für Haustiere.
Die schrittweise Umstellung auf die normale Nahrung sollte erfolgen, sobald der Durchfall abgeklungen ist und der Kot wieder fester wird. Beginnen Sie, kleine Mengen des gewohnten Futters unter die Schonkost zu mischen und steigern Sie die Menge über mehrere Tage.

Wann zum Tierarzt? Warnsignale, die Sie nicht ignorieren sollten
Auch wenn viele Fälle von Durchfall beim Hund zu Hause behandelt werden können, gibt es Situationen, in denen der Besuch beim Tierarzt unerlässlich ist. Achten Sie auf folgende Warnsignale:
- Blut im Stuhl: Frisches rotes Blut oder schwarzer, teerartiger Stuhl sind immer ein Grund zur Sorge.
- Starkes Erbrechen: Besonders in Kombination mit Durchfall führt dies schnell zu Dehydration.
- Lethargie und Schwäche: Wenn Ihr Hund apathisch wirkt, sich kaum bewegt oder kollabiert.
- Fieber: Eine erhöhte Körpertemperatur deutet auf eine Infektion oder Entzündung hin.
- Anhaltender Durchfall: Wenn der Durchfall länger als 24-48 Stunden anhält oder sich trotz Schonkost nicht bessert.
- Schmerzen im Bauchbereich: Wenn Ihr Hund empfindlich auf Berührungen am Bauch reagiert oder eine gekrümmte Haltung einnimmt.
- Durchfall bei Welpen oder alten Hunden: Diese Altersgruppen sind besonders anfällig für Dehydration und benötigen schnell professionelle Hilfe.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine aufmerksame Beobachtung Ihres Hundes und schnelles, aber besonnenes Handeln entscheidend sind, wenn Sie sich fragen, was hilft bei Durchfall beim Hund. Mit den richtigen Erste-Hilfe-Maßnahmen und einer angepassten Schonkost können Sie in vielen Fällen selbst helfen. Zögern Sie jedoch nie, einen Tierarzt aufzusuchen, wenn Sie unsicher sind oder Ihr Hund ernsthafte Symptome zeigt.
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