Das Verhalten und die physiologischen Veränderungen einer Hündin während ihrer Läufigkeit können für Halter, insbesondere Neulinge, viele Fragen aufwerfen. Zu verstehen, was in dieser Zeit geschieht und, noch wichtiger, wie lange ist ein Hund läufig, ist entscheidend für das Wohlbefinden Ihrer Hündin und eine harmonische Koexistenz. Die “Hitze” ist ein natürlicher und wesentlicher Bestandteil des Lebenszyklus einer unkastrierten Hündin und erfordert von uns als verantwortungsvolle Tierhalter besondere Aufmerksamkeit und Verständnis.
Warum das Verständnis der Läufigkeit Ihrer Hündin so wichtig ist
Das Wissen über die Läufigkeit von Hündinnen birgt mehrere entscheidende Vorteile und ist aus verschiedenen Gründen unverzichtbar:
Die Phasen der Läufigkeit: Eine Grundlage zum Verstehen, wie lange ist ein Hund läufig
Die Läufigkeit einer Hündin ist kein einmaliges Ereignis, sondern ein komplexer Zyklus, der in vier Hauptphasen unterteilt wird. Die Dauer dieser Phasen variiert, aber das Verständnis jedes Abschnitts ist entscheidend, um zu wissen, wie lange ist ein Hund läufig und was in welcher Phase zu erwarten ist.
1. Proöstrus (Vorbrunst): Dies ist die erste sichtbare Phase, die etwa 7-10 Tage dauert, aber auch 3 bis 17 Tage anhalten kann. Anzeichen sind eine geschwollene Vulva und blutiger Ausfluss. Rüden zeigen bereits starkes Interesse, die Hündin ist jedoch noch nicht bereit zur Paarung und wehrt annähernde Rüden ab.
2. Östrus (Brunst/Standhitze): Dies ist die eigentliche “heiße” Phase, in der die Hündin befruchtungsfähig ist. Sie dauert durchschnittlich 5 bis 9 Tage, kann aber auch 3 bis 21 Tage variieren. Der Ausfluss wird heller, und die Hündin zeigt sich paarungsbereit, indem sie die Rute zur Seite legt. Dies ist die kritische Zeit, wenn es darum geht, ungewollten Nachwuchs zu vermeiden.
3. Metöstrus (Nachbrunst): Nach der Paarungsbereitschaft folgt der Metöstrus, der etwa 60-90 Tage dauert. Die hormonellen Veränderungen bereiten den Körper auf eine mögliche Trächtigkeit vor oder leiten die Rückbildung ein, falls keine Befruchtung erfolgte. Die äußeren Anzeichen der Läufigkeit (Schwellung, Ausfluss) verschwinden.
4. Anöstrus (Ruhephase): Dies ist die längste Phase des Zyklus, die mehrere Monate andauert, bis die Hündin erneut läufig wird. Der Körper ruht, und es gibt keine äußeren Anzeichen einer Läufigkeit.

Die Dauer der Läufigkeit: Wie lange ist ein Hund läufig wirklich?
Die Frage, wie lange ist ein Hund läufig, lässt sich nicht pauschal mit einer genauen Tageszahl beantworten, da es individuelle Unterschiede gibt. Im Durchschnitt dauert der sichtbare Teil der Läufigkeit (Proöstrus und Östrus zusammen) etwa 2 bis 3 Wochen. Einzelne Hündinnen können jedoch eine kürzere Dauer von nur 10 Tagen oder eine deutlich längere Phase von bis zu 4 Wochen zeigen.
Es ist wichtig zu verstehen, dass dies nur der Zeitraum ist, in dem äußere Symptome sichtbar sind und die Hündin empfängnisbereit sein KANN. Der gesamte Zyklus von Läufigkeit zu Läufigkeit dauert im Schnitt 6 bis 7 Monate, variiert aber stark zwischen den Rassen und individuellen Tieren. Kleinere Rassen werden tendenziell öfter läufig als größere Rassen; so können kleine Rassen bis zu dreimal im Jahr läufig sein, während sehr große Rassen wie der Deutsche Doggen oft nur einmal im Jahr läufig werden. Tierärztin Dr. Bonnie Beaver merkt dazu an:
“Der normale Läufigkeitszyklus kann je nach Rasse und Individuum stark variieren, aber eine regelmäßige Aufzeichnung der Zyklen Ihrer Hündin ist entscheidend, um Abweichungen frühzeitig zu erkennen.”
Die erste Läufigkeit tritt typischerweise zwischen dem 6. und 12. Lebensmonat auf. Bei kleineren Rassen kann dies früher, bei größeren Rassen später, bis zum 24. Monat, der Fall sein.

Umgang während der ‘heißen Tage’: Expertentipps und bewährte Praktiken
Während Ihre Hündin läufig ist, erfordert dies erhöhte Aufmerksamkeit und einige Anpassungen im Alltag, um Stress für alle Beteiligten zu minimieren und ungewollte Trächtigkeiten zu verhindern.
