Große Hunderassen – Alles über die größten Hunde der Welt

Es gibt etwas Majestätisches an großen Hunderassen, das Menschen seit jeher fasziniert. Ihre beeindruckende Erscheinung, oft kombiniert mit einem sanften Wesen, macht sie zu unvergesslichen Begleitern. Doch das Halten eines sehr großen Hundes birgt auch besondere Verantwortlichkeiten und Überlegungen, die über die eines kleineren Vierbeiners hinausgehen. In diesem Artikel tauchen wir tief in die Welt der größten Hunderassen ein und beleuchten, was es bedeutet, einen solchen Giganten bei sich aufzunehmen. Von den Anforderungen an den Lebensraum bis hin zu speziellen Gesundheitsaspekten – wir decken alles ab, damit Sie die beste Entscheidung für sich und Ihren zukünftigen großen Freund treffen können.

Warum die Größe bei Hunderassen entscheidend ist

Die schiere Größe einer Hunderasse beeinflusst maßgeblich alle Aspekte des Zusammenlebens. Es geht nicht nur darum, ob Ihr Hund durch die Tür passt, sondern um weitreichendere Konsequenzen für Gesundheit, Verhalten und die tägliche Fürsorge.

  • Platzbedarf: Große Hunderassen benötigen nicht nur mehr Raum im Haus, sondern auch im Garten, im Auto und selbst an der Leine. Eine kleine Stadtwohnung ist für viele dieser Rassen ungeeignet.
  • Fütterung und Kosten: Ein Hund mit einem Gewicht von 80 kg frisst natürlich mehr als ein Chihuahua. Die Futterkosten sind deutlich höher, ebenso wie die Kosten für Medikamente oder Operationsmaterialien, die oft nach Gewicht dosiert werden.
  • Gesundheitliche Prädispositionen: Viele große Hunderassen sind anfällig für bestimmte Erkrankungen wie Hüft- und Ellbogendysplasie, Magendrehungen oder bestimmte Herzerkrankungen. Präventive Maßnahmen und regelmäßige tierärztliche Kontrollen sind unerlässlich.
  • Sozialisierung und Training: Aufgrund ihrer Stärke und Größe ist eine frühzeitige und konsequente Sozialisierung sowie ein fundiertes Gehorsamstraining bei großen Hunden von größter Bedeutung. Ein unkontrollierter 80-kg-Hund kann eine echte Gefahr darstellen.
  • Lebenserwartung: Es ist ein trauriges, aber bemerkenswertes Faktum: Im Allgemeinen haben große Hunderassen eine kürzere Lebenserwartung als kleinere Rassen. Während ein Chihuahua oft 15 Jahre oder älter wird, erreichen viele sehr große Hunde selten die 10-Jahres-Marke. Eine Studie der Universität Göttingen aus dem Jahr 2013 bestätigte diesen Trend und stellte fest, dass größere Hunde in der Regel schneller altern.

Ein majestätischer Irish Wolfhound steht auf einem Feld.

Die größten Hunderassen der Welt und ihre Besonderheiten

Wenn wir von den größten Hunderassen sprechen, meinen wir nicht nur die Widerristhöhe, sondern auch das Gewicht und die Gesamtproportionen. Hier sind einige der Riesen unter den Hunden:

  1. Irischer Wolfshund: Bekannt für seine unglaubliche Größe und sein raues Fell. Der Irische Wolfshund ist die wahrscheinlich größte Hunderasse in Bezug auf die Widerristhöhe, die oft 86 cm überschreiten kann. Trotz ihrer Größe sind sie oft sanfte Riesen.
  2. Deutsche Dogge: Oft als “Apoll unter den Hunden” bezeichnet, beeindrucken Deutsche Doggen durch ihre elegante Erscheinung und ihre imposante Höhe. Sie können ebenfalls über 80 cm groß werden und sind für ihr menschenbezogenes Wesen bekannt.
  3. Mastiff (Englischer Mastiff): Eine der schwersten Hunderassen der Welt. Mastiffs sind massiv gebaut und können Gewichte von über 100 kg erreichen. Sie sind bekannt für ihr loyales und schützendes Temperament.
  4. Neufundländer: Diese beeindruckenden Hunde sind nicht nur groß und schwer, sondern auch hervorragende Schwimmer mit einem dicken, wasserabweisenden Fell. Sie sind für ihr freundliches und geduldiges Wesen berühmt.
  5. Leonberger: Eine deutsche Rasse, die durch die Kreuzung von Bernhardiner, Neufundländer und Pyrenäenberghund entstand. Leonberger sind groß, kräftig und bekannt für ihr ausgeglichenes Temperament, was sie zu wunderbaren Familienhunden macht.
  6. Berner Sennenhund: Obwohl nicht ganz so groß wie einige der anderen Rassen auf dieser Liste, zählt der Berner Sennenhund mit seiner Widerristhöhe von bis zu 70 cm und seinem soliden Körperbau ebenfalls zu den großen Hunderassen. Sie sind für ihr freundliches und treues Wesen geschätzt.

Eine Deutsche Dogge spielt auf einer Wiese mit ihrem Besitzer.

Umgang und Pflege von großen Hunderassen – Expertentipps

Das Management einer großen Hunderasse erfordert besondere Aufmerksamkeit in mehreren Bereichen. Es geht darum, die spezifischen Bedürfnisse dieser imposanten Tiere zu verstehen und zu erfüllen.

“Die Größe eines Hundes ist nicht nur ein optisches Merkmal, sondern bestimmt maßgeblich sein Bedürfnisprofil – von der Gelenkgesundheit bis zum Platzangebot. Ein verantwortungsvoller Halter berücksichtigt dies bei jeder Entscheidung für seinen großen Vierbeiner.” – Zitat aus “Die Welt der Hunde: Rassen, Erziehung, Gesundheit”

  1. Ernährung: Hochwertiges Futter, das speziell auf große Rassen abgestimmt ist, ist entscheidend. Welpen großer Rassen benötigen ein Futter, das ein langsames, aber stetiges Wachstum fördert, um Knochen- und Gelenkproblemen vorzubeugen. Vermeiden Sie Überfütterung.
  2. Gelenkgesundheit: Aufgrund der Belastung der Gelenke ist Prävention essenziell. Dazu gehören entsprechend angepasste Spaziergänge (besonders im Welpenalter), Vermeidung von ruckartigen Bewegungen, das Begehen von vielen Treppen im Wachstum und die mögliche Zugabe von gelenkschützenden Ergänzungsmitteln. Regelmäßige Tierarztbesuche zur Kontrolle sind Pflicht.
  3. Sozialisierung und Training: Ein gut erzogener großer Hund ist eine Freude; ein schlecht erzogener kann zur Belastung werden. Beginnen Sie früh mit der Sozialisierung und dem Gehorsamstraining. Eine Hundeschule, die Erfahrung mit großen Rassen hat, ist sehr empfehlenswert. Leinenführigkeit und ein zuverlässiger Rückruf sind nicht verhandelbar.
  4. Ausbildung und Bewegung: Auch wenn viele große Hunderassen ruhige Gemüter haben, brauchen sie dennoch adäquate Bewegung. Diese sollte an das Alter und die Gelenkgesundheit angepasst sein. Lange Spaziergänge, Schwimmen oder ruhiges Spielen sind oft besser als intensives, sprunglastiges Training.
  5. Vorsorgeuntersuchungen: Sensibilität für die Gesundheit der großen Hunderassen ist entscheidend. Regelmäßige Check-ups, insbesondere auf Hüft- und Ellbogendysplasie, Herzerkrankungen und Magendrehungen (gerade bei tiefbrüstigen Rassen), können Leben retten. Achten Sie auf Anzeichen von Schmerzen oder Unwohlsein.

Die Entscheidung für eine der großen Hunderassen sollte niemals leichtfertig getroffen werden. Sie erfordert Engagement, Wissen und die Bereitschaft, den spezifischen Bedürfnissen dieser wundervollen Tiere gerecht zu werden. Aber für diejenigen, die sich dieser Herausforderung stellen, sind die Belohnungen immens – ein treuer Freund mit einem Herzen so groß wie er selbst.

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